Der Mischbettfilter hat folgende Funktionen zu erfüllen:
Bereitstellung von Reinstwasser (LW <0,2 µS/cm)m meist einer Umkehrosmoseanlage oder einer VE-Anlage nachgeschaltet. Die Mischbettfilter werden meist als "zweistraßige Mischbettfilter" ausgeführt, um permanent Reinstwasser erzeugen zu können. Das zugeführte Wasser wird vorbehandelt und dem Mischbettfilter zugeführt. Vor der ersten Inbetriebnahme des Mischbettfilters muss sichergestellt sein, dass das gesamte Rohrleitungsnetz frei von Verschmutzungen ist. Die Ionenaustauscherharze müssen entsprechend der jeweiligen Kapazität in regelmäßigen Abständen regeneriert werden. Die Regeneration des Kationenanteils erfolgt mit Salzsäure und die Regeneration des Anionenanteils erfolgt mit Natronlauge. Die Dauer eines Regenerationszyklus beträgt ca. 4,5 Stunden. In dieser Zeit steht der zweite Mischbettfilter zur Erzeugung von Reinstwasser zur Verfügung. Die bei der Regeneration angefallenden Abwässer werden in der kundenseitigen Neutralisation gesammelt und mit Salzsäure und Natronlauge neutralisiert. Aus dem Rohwasserbehälter wird die Anlage über die Druckerhöhungspumpen gespeist.
Mischbettfilter
Im Mischbettfilter befinden sich innig miteinander vermischte Kationen- und Anionenharze. Durch diese Vermischung entsehen praktisch unendlich viele hintereinander geschaltete Vollentsalzungsanlagen. Der Mischbettfilter hat als „Polizeifilter“ die Aufgabe die Restsalze, die nach der Vorbehandlung noch im Wasser vorhanden sind, aus dem Wasser zu entfernen. So kann man einen Restleitwert von <0,2 µS/cm erreichen. Die Wasserchemie in einem Mischbettfilter entspricht der der VE-Anlage, nur dass hier die Reaktionen nicht in getrennten Kationen- und Anionenfiltern, sondern durch die Vermischung der Harze in einem Filter ablaufen. Zur Regeneration müssen die Filterschichten jedoch getrennt werden, um die Kationenschicht durch HCl mit H-Ionen und die Anionenschicht mit OH-Ionen neu zu "laden". Nach der Regeneration werden die Harze wieder innig miteinander vermischt.
Reaktionen im Kationenanteil des Mischbettfilters
Die im Wasser vorhandenen positiv geladenen Salze, wie z.B. Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Natrium (Na) werden in dem Kationenaustauscherharz durch H-Ionen ausgetauscht.
Die Reaktionen im Kationenaustauscher verlaufen wie folgt:
(R=Austauscherharz (Resin))
RH + Mg (HCO3) =====> RMg +H2 +CO2
RH + Ca (HCO3) =====> RCa + H2O+CO2
RH + MgCl =====> RMg + HCl
RH + CaSO4 =====> RCa + HCl
RH + NaCl =====> RNa + HCl
RH + NaSO4 =====> RNa + H2SO4
Wie aus den Reaktionen ersichtlich, entstehen bei dem H-Ionenaustausch hinter dem Kationenaustauscher freie Säuren. Der pH-Wert liegt hier zwischen 3 und 5. Je stärker die Salzbelastung des Rohwassers, desto niedriger ist der pH-Wert hinter dem Kationenaustauscher. Die entstandenen freien Säuren werden im nachgeschalteten Anionenaustauscher aufgenommen.
Da die Austauscherharze nur eine bestimmte Aufnahmekapazität besitzen, müssen sie bei „Erschöpfung“ wiederbelebt werden. Eine Wiederbelebung erfolgt nach dem umgekehrten Prinzip. Bei dem Kationenaustauscher wird mit Salzsäure (HCl) ein Austausch von den am Austauscherharz anhaftenden Calcium-, Magnesium- und Natriumionen gegen die H-Ionen der Salzsäure ausgetauscht. Damit diese Regeneration schnell abläuft, muss die Wiederbelebung mit einem gewissen Überschuss an Chemikalien erfolgen.
Die Reaktion stellt sich wie folgt dar:
RCa + HCl =====> RH + CaCl
RMg + HCl =====> RH + MgCl
RNa + HCl =====> RH + NaCl
Damit ist der Kationenaustauscher wieder mit H-Ionen „geladen“. Die abgelösten Salze werden im Abwasser in die Neutralisation abgeleitet.
Reaktionen im Anionenanteil des Mischbettfilters
Im Anionenaustauscher werden die negativ geladenen Anionen, wie z.B. Chloride (Cl), Sulfate (SO4), Bicarbonate (HCO3) usw. aufgenommen bzw. gegen OH-Ionen ausgetauscht.
Somit sind die Reaktionen im Anionenaustauscher wie folgt:
ROH + HCl =====> RCl + H2O
ROH + CO2 =====> RCO2 + H2O+O
ROH + H2SO4 =====> RSO4 + H2O+H
Das Wasser nach dem Anionenaustauscher ist somit praktisch salzfrei. Ganz salzfrei kann das Wasser nicht sein, da beim Kationen-, sowie beim Anionenaustauscher ein gewisser Schlupf vorhanden ist. Die Reinwasserqualität wird über die Leitfähigkeit gemessen. Reines Wasser hat einen Leitwert von 0,057 µS/cm bei 25°C.
Auch der Anionenaustauscher hat nur eine bestimmte Aufnahmekapazität und muss bei „Erschöpfung“ wiederbelebt werden. Eine Wiederbelebung erfolgt nach dem umgekehrten Prinzip.
Bei dem Anionenaustauscher wird mit Natronlauge (NaOH) ein Austausch von den am Austauscherharz anhaftenden Chloriden, Sulfaten und Bicarbonaten gegen die OH-Ionen der Natronlauge ausgetauscht. Damit diese Reaktion schnell abläuft, muss die Wiederbelebung mit einem gewissen Überschuss an Chemikalien erfolgen.
Die Reaktion stellt sich wie folgt dar:
RCl + NaOH =====> ROH + NaCl
RSO4 + NaOH =====> ROH + NaSO4
Damit ist der Anionenaustauscher wieder mit OH-Ionen „geladen“. Die abgelösten Salze werden im Abwasser in die Neutralisation abgeleitet.
Regenerationsablauf des Mischbettfilters
Takt 1: „Trennen/Rückspülen“
Da die Anionen- und Kationenharze im Betrieb innig miteinander vermischt sind, müssen diese vor einer Regeneration erst getrennt werden. Durch die unterschiedlichen Dichten der beiden Harztypen können diese durch Rückspülen voneinander getrennt werden. Das leichtere Anionenharz befindet sich nach dem Rückspülen im oberen Bereich, das schwerere Kationenaustauscherharz im unteren Bereich des Filters. In der Trennschicht sind im Filter Drainagerohre eingebaut, über die Flüssigkeit entnommen werden kann.
Takt 2: „Chemikalien einbringen“
Nach dem Trennen und Rückspülen ist es nun möglich, die Natronlauge definiert von oben durch den Filter über das Anionenfilterharz bis zu den Drainiagerohren zu führen. Gleichzeitig wird die Salzsäure von unten durch das Kationenaustauscherharz zu den Drainagerohren geleitet. Durch das hydraulische Gleichgewicht wird das Abwasser über die Drainageleitung zu dem Neutralisationsbehälter gefördert.
Takt 3: „langsam Spülen“
Im dritten Regenerationsschritt werden die eingebrachten Chemikalien langsam mit Deionat über die Drainagerohre aus dem Filter verdrängt. Die Zeit dieses Taktes wird bei der Inbetriebnahme eingestellt. Die Verdrängungszeit wird in der Steuerung eingegeben.
Takt 4: „schnell Spülen“
Im vierten Regenerationsschritt werden die Restchemikalien durch das ganze Filterbett hindurch mit Betriebsgeschwindigkeit ausgespült. Die Taktzeit wird auf mindestens 10 Minuten eingestellt. Die genaue Zeit wird bei der Inbetriebsetzung so eingegeben, dass sich ein Leitwert <15 µS/cm einstellen kann.
Takt 5: „Wasserspiegel absenken“
Über die Drainagerohre wird vorbereitend für den Takt 6 (Harzschicht mischen) die Flüssigkeitsschicht im Filterbehälter bis auf ca. 2-3 cm über die Harzschicht abgesenkt.
Takt 6: „Mischen mit Luft“
Um die Kationen- und Anionenaustauscherharze wieder homogen zu durchmischen, wird der Filter von unten nach oben mit Luft durchströmt. Nach ca. 15-20 Minuten ist die Durchmischung vollständig erfolgt.
Takt 7: „Filterbehälter auffüllen“
Nachdem die Harze wieder innig miteinander vermischt sind, wird der Filterbehälter wieder aufgefüllt. Das Auffüllen geschieht mit einem geringen Volumenstrom, um eine erneute Entmischung der Harze, insbesondere im oberen Bereich des Filters, zu vermeiden. Hierzu wird aus dem Deionattank über die Treibwasserpumpen Deionat durch die Treibstrahlpumpe der Lauge hindurch in den oberen Bereich des Mischbettfilters gefördert. Es wird mit der gleichen Deionatmenge wie beim langsam Waschen aufgefüllt.
Takt 8: „Waschen auf Leitwert“
Der Mischbettfilter wird nun in Betriebsrichtung auf die geforderte Reinwasserqualität gewaschen. Die Taktzeit wird über das Erreichen des geforderten Leitwertes mit den Messstellen bestimmt. Sobald ein Leitwert <2 µS erreicht ist, wird der Filter in Reservestellung geschaltet. Vor Inbetriebnahme des Filters wird zuerst durch Kreislaufwäsche auf den nötigen Leitwert (<2 µS/cm) gewaschen. Wenn der Leitwert kleiner als die geforderte Qualität ist, wird der Filter in Betrieb genommen und das Deionatventil freigeschaltet.
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